• Veranstaltungs-Kalender

    Finden Sie die Veranstaltung, die zu Ihnen passt und buchen Sie ein unvergessliches Erlebnis in unserem Hotel.


Terminkalender

Dr. Walter Wehner: »Deutschland muß leben, und wenn wir sterben müssen!« Kriegslyrik 1914–1918. Poesie als Massenprodukt
Montag, 12. März 2018
Aufrufe : 1070

Der multimediale Vortrag ist begleitend zur Ausstellung „Heil Dir im Siegerkranz!“ – Der erste Weltkrieg in der Literatur“, die bis zum 29. März im Stadtmuseum Iserlohn gezeigt wird.

Mit Kriegsbeginn ergoss sich im Herbst 1914 eine Woge von Gedichten und Propagandaversen in die Tageszeitungen, auf Feldpostkarten und Flugblätter, selbst die Transportwaggons für die Truppen waren mit siegesfrohen Reimen und Sprüchen überschwemmt. Auch die heimische Presse in Altena, Hemer, Iserlohn, Lüdenscheid, Menden und Plettenberg füllte ihre Seiten mit poetischer Vaterlandsbegeisterung. Im Iserlohner Kreisanzeiger erschien das erste Kriegsgedicht Alldeutschland macht mobil am 5. August 1914, als Verfasser zeichnete ein tz. Am 11. August forderte der Iserlohner Bernhard Wachtel: Auf zum Kampf! Noch eiliger hatten es Julius Bergfeld im Altenaer Kreisblatt und Karl vom Berge im Lüdenscheider General-Anzeiger, die bereits am 3. August den Auszug der heimischen Truppen lyrisch begleiteten. Unter dem Kürzel J. B. wendete sich ein Iserlohner Verfasser am 13. August im IKZ An unsere braven Jungen im Felde. Ein Blick ins Iserlohn Adressbuch von 1914-15 verzeichnet wie zu erwarten zahlreiche Johanns und Josefs, aber als hauptverdächtige Literaturproduzenten reduziert sich das Ganze schnell auf den Lehrer Julius Berkenhoff und den Zeichenlehrer Prof. Johann Barth. Am gleichen Augusttag druckte der IKZ einen weiteren von H. Kielbauer aus der Obergrüne eingesandten Text im Volkston, ein Reiterlied. Diese lyrische Kriegsbegeisterung setzte sich in den Folgeausgaben des IKZ kontinuierlich fort.

Über diese „poetische“ Kriegsunterstützung informiert der Vortrag des Literaturwissenschaftlers Dr. Walter Wehner. Eine Überblick über die schlacht- und kampfbegeisterten Autoren und ihre Bücher für Kinder, Jugendliche und Erwachsene liefert die Ausstellung „Heil dir im Siegerkranz“ im Stadtmuseum Iserlohn.

Walter Wehner 2016 kleinWehner wuchs in Essen auf und studierte Germanistik und Kunstgeschichte. Im Jahr 1978 promovierte er mit einer Arbeit zum Thema „Weberaufstände und Weberelend in der Lyrik des neunzehnten Jahrhunderts“. Seine berufliche Laufbahn beinhaltete Buchhandels- und Universitätstätigkeiten sowie die langjährige Leitung des Fachbereichs für kulturelle Bildung an der Volkshochschule Essen. Seit 2012 ist er im Ruhestand. Zahlreiche literarische Veröffentlichungen, zur wissenschaftliche Erkundung der neuen Iserlohner Lebenswelt Aufsätze über Emil Rittershaus, Ferdinand Freiligrath, die NS-Lyrik, die 1968er Bewegung, die Literatur nach 1945.

Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird jedoch aufgrund begrenzter Sitzplätze gebeten unter 02371-820 720 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!